Herbert Nachbar

Herbert Nachbar, geboren am 12. 2. 1930 in Greifswald als Sohn eines Fischers. Nach 1945 Besuch der Oberschule. Nach dem Abitur und einem abgebrochenen Medizinstudium Arbeit als Reporter, Redakteur und Fotograf bei verschiedenen Tageszeitungen. Ab 1953 Lektor und Redakteur im Aufbau-Verlag. Seit 1957 arbeitete Nachbar als freischaffender Schriftsteller, zunächst zwischen 1959 und 1961 auf Ummanz bei Rügen, später in Graal-Müritz. Ab 1969 war er wieder in Berlin, wo er als Chefdramaturg beim Fernsehen und als Herausgeber tätig war. Bis zu seinem Tod am 25. Mai 1980 gehörte Nachbar als Vorstandsmitglied dem Schriftstellerverband der DDR an.

*  12. Februar 1930

†  25. Mai 1980

von Werner Jung

Essay

Seit dem ersten Roman des Fünfundzwanzigjährigen, „Der Mond hat einen Hof“ (1956), bis zu den letzten posthum veröffentlichten Erzählungen bleibt eines im Gesamtwerk Herbert Nachbars immer präsent: das Lokalkolorit seiner Ostseeheimat zwischen dem Greifswalder Bodden und der Pommerschen Bucht, zwischen Stralsund und der Insel Rügen. Nachbar selbst hat in einem Interview mit seiner Lektorin Sigrid Töpelmann dazu betont, daß der unmittelbare Anlaß wie fortgesetzte Impuls zum Schreiben die Atmosphäre des Elternhauses und die Erlebnisse der Kindheit gewesen sind. Ohne diese frühen prägenden Erfahrungen, die eingebunden sind in ein starkes „Landschaftserlebnis“, können Nachbars Bücher nicht ...